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Waren die Amerikaner wirklich auf dem Mond oder wurden die Fernsehbilder in einem Studio gedreht? Wer sind die Illuminaten? Wer ist schuld am 11. September? Bücher von Dan Brown oder die Fernsehserie „Akte X“ suggerieren, dass an den internationalen Hebeln der Macht geheimnisumwitterte Gruppen sitzen, die die Fäden ziehen, und die Medien die Wahrheit darüber verschleiern. Die immer wiederkehrenden Verschwörungstheorien verstummen nicht. Zudem erleben sich Menschen vielfach der Politik, dem Staat, den Behörden und dem Weltgeschehen hilflos ausgeliefert. Ihre Reaktionen reichen dann vom öffentlichen Protest bis zum individuellen Rückzug in eine Weltanschauung, die realitätsferne Ideen als die Lösung für persönliche und globale Probleme verkünden.
Christian Ruch geht im Hauptteil der Broschüre der Frage nach, was an den verschiedenen Verschwörungstheorien fasziniert und wo die Grenze zwischen harmloser Spinnerei und gefährlichen Mythen verläuft.
Bernhard Wenisch befasst sich mit den psychologischen Konstellationen, die dazu führen können, für Verschwörungstheorien anfällig zu sein. Zwischen einer kollektiven Verschwörungstheorie und den Verfolgungsfantasien einer privaten Paranoia können verblüffende Ähnlichkeiten bestehen. Derart strukturierte Menschen tun sich oft schwer mit differenziertem, wissenschaftlichem Denken, das ja gerade jene innere Freiheit voraussetzt, die sie mit Misstrauen betrachten. Deswegen sind sie anfällig für einfache Erklärungen.
Die Überzeugung, dass Medien gelenkt sind und Wesentliches unterschlagen oder falsch darstellen ist wesentlich Teil von Verschwörungstheorien. Harald Lamprecht stellt Ivo Sasek vor, der scheinbar von anderen Medien unterdrückten Positionen Plattform und Stimme gibt.
Lambert Jaschke schließlich beobachtet in den sog. „Montagsdemonstrationen“ bzw. „Friedensmahnwachen“ auch pseudo- bzw. parawissenschaftliche, esoterische, verschwörungstheoretische Züge und zeigt auf, dass in manchen Kundgebungen rechtslastiges, antizionistisches und antiamerikanisches Gedankengut einfließt, und die Gefährdung des Friedens auf eine jüdische Weltverschwörung zurückgeführt wird.
Johannes Sinabell beleuchtet das OPPT, eine verwegene Idee, wonach jedes Individuum als freier Bewohner des Planeten Erde niemandem außer der Schöpfung Rechenschaft schuldet und dadurch der Staat mit seinen Instrumentarien außer Kraft gesetzt wird.
Meinrad Föger skizziert die „Verschwörungsszene“ in Salzburg und spannt dabei den Bogen von Exopolitik über die Zeitgeist Bewegung bis zum Wahrheitsnetz: „Jeder von uns weiß in einem oder mehreren Bereichen über die Hintergründe und Beweggründe Bescheid, die zur jetzigen Situation unserer Gesellschaft führen, die aber nie in einer Zeitung oder in anderen Medien zu finden sind“, wird da gesagt.
Stefan Lorger-Rauwolf beschäftigt sich mit den Argumenten von Impfgegnern, die die Wirksamkeit von Impfungen anzweifeln und öffentlich zum Nicht-Impfen aufrufen. Vielen Impfkritikern geht es nicht nur um eine Aufklärung über die Gefahren und Nebenwirkungen, die durch Impfen entstehen können, es wird auch unterstellt, dass die Pharmaindustrie an den nicht notwendigen Impfungen nur verdienen will, und Impfen letztlich der Dezimierung der Weltbevölkerung dient.