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Der vorliegenden Broschüre liegt ein Teil der Vorträge zugrunde, die am 17./18. November 2014 in Hohenheim bei einer Tagung mit dem Titel „Sehnsucht – Der Anfang von Allem“ über die „Herausforderung der christlichen Spiritualität angesichts des Marktes religiöser Möglichkeiten“ gehalten wurden. Wir danken den Veranstaltern, besonders Frederic-Joachim Kaminski, Fachreferent für "Sekten-" und Weltanschauungsfragen der Diözese Rottenburg-Stuttgart, für ihre Unterstützung.
Der Beitrag der Religionssoziologin Christel Gärtner zeigt auf, dass Religion in der Moderne nicht generell ihr sinnstiftendes Potential verliert, aber der verbindlich geltende und selbstverständlich geteilte Glaube an sie schwindet. Sie bietet aber auch in modernisierten Gesellschaften religiöse Identifikations- und Deutungsmuster an, die Menschen für ihre individuell verantwortete Religion im Sinn einer explizit religiösen oder säkular ausgerichteten und im Leben zu bewährenden Sinnoption inspirieren – Gärtner stellt dies an Beispielen von Adoleszenten dar.
Michael Schüßler geht als praktischer Theologe von diesem vielfältigen und selbstbestimmten Umgang heutiger Menschen mit Religion aus und entwickelt in am Aufbruch des II. Vatikanums orientierten Überlegungen, wie kirchliche Praxis und Theologie sich darauf einlassen, davon lernen und ihrerseits inspirierend wirken können.
Während in diesen beiden Beiträgen das Motiv „Sehnsucht“ – als treibende Kraft menschlicher Sinnsuche – eher hintergründig präsent ist, steht es im Beitrag des systematischen Theologen Roman A. Siebenrock über eine Kriteriologie der Spiritualitäten insofern im Zentrum, als es für ihn in jeder Spiritualität im Sinn von Aristoteles letztlich um das Gute, die Glückseligkeit, geht. Siebenrock ordnet die Vielfalt der Spiritualitäten nach anthropologisch fundierten Grundkategorien. Indem er diese Vielfalt in Beziehung setzt zu einer christlichen Spiritualität, gewinnt er seine Kriteriologie zur Unterscheidung der Geister.
Reinhard Hempelmann, Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, nimmt mögliche Ausdrucksformen individuell geprägter, auswählender Religionsvollzüge in den Blick. Zentrale Kraft gegenwärtigen spirituellen Fragens ist die Suche nach Heilung.