IDENTITÄT – UND WAS SUCHST DU?
Eine Arbeitshilfe für den Unterricht
Wenn Angehörige von Betroffenen sich an unsere Beratungsstellen wenden, dann lautet einer der ersten Sätze sinngemäß meist folgendermaßen: „Mein Mann, meine Schwester, … ist seit ein paar Monaten vollkommen von (…) abhängig. Das ist doch eine Sekte, oder?“
In dieser Frage drückt sich die Wahrnehmung aus, dass ein nahestehender Mensch durch jemand anders vereinnahmt, gegen ihren*seinen Willen fremdgesteuert wird und für kritische Anfragen und Argumente nicht mehr zugänglich ist. Unsere Erfahrung zeigt allerdings, dass die Neuorientierung meist von den Betroffenen selbst ausgeht. Oftmals wird mit Blick auf deren Sehnsüchte leichter verständlich, warum es sie gerade zu diesem oder jenem Angebot besonders hingezogen hat.
Diese Arbeitshilfe stellt in Form von praxiserprobten Unterrichtsbausteinen nun das Thema Identität in den Mittelpunkt. Das zentrale Anliegen dieser Arbeitshilfe ist es, möglichst gut nachvollziehbar zu erklären, warum selbst weltanschauliche Angebote, die von Außenstehenden als eindeutig problematisch wahrgenommen werden, trotzdem für manche Menschen von Interesse sind.